Behauptung: Alles Uran muss importiert werden.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
In ganz Europa fördern nur noch Bergwerke in Tschechien und Rumänien kleinere Mengen Uran. In Deutschland wird seit 1991 praktisch kein Uran mehr gefördert, in Frankreich seit 2001.
Atomstrom ist keine »heimische« Energiequelle. Sie macht vielmehr abhängig von Rohstoffimporten und von multinationalen Konzernen: Zwei Drittel der Welt-Uranproduktion liegen in der Hand von vier großen Bergbauunternehmen.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://wise-uranium.org/stk.html?src=stkd03e
Tonbildschau des „World Information Service on Energy“ (WISE) zur Reichweite der Uranvorräte und zu Uran-Versorgungsengpässen (engl.) - http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/ur…pdf
Greenpeace-Studie zur Reichweite der Uranvorräte und zu Uran-Versorgungsengpässen - http://www.n-tv.de/politik/Wir-werden-fuer-dumm-verkauft-article602617…
Bericht auf n-tv.de über die Herkunft des in der EU verbrauchten Urans - http://ausgestrahlt.de/fileadmin/user_upload/Broschueren/der-schmutzig…pdf
Broschüre von .ausgestrahlt zum Thema Uranabbau - http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,686763,00.html
Spiegel-Online: Bericht über den Areva-Uranabbau in Niger
„Quellen” der EWS
Richtig ist …
Im Gegensatz zu Kohle, Gas oder sogar „regenerativen” Energien lassen sich Kernbrennstoffe sehr einfach bevorraten, sogar um die Energieversorgung für Jahrzehnte sicherzustellen. Dies liegt an der extrem hohen Energieeffizienz von Uran verglichen mit fossilen Energieträgern. Für die gleiche Menge Strom wird 20 000 mal so viel Kohle wie Uran benötigt. Wegen der weltweit relativ hohen Uranreserven wird der Uran-Abbau immer auf die aktuellen Bedürfnisse der Nuklearindustrie abgestimmt. In Europa haben beispielsweise Schweden und die Ukraine große bislang ungenutzte Uranvorkommen, aber auch Deutschland verfügt noch über leicht zugängliche Reserven, die einige Jahre reichen, und über zugängliche Resourcen, die weitere Jahrzehnte reichen. Desweiteren liegen 60% der weltweiten Uranvorräte in politisch stabilen Ländern.
Außerdem kann jedes Land mit Zugang zum Meerwasser daraus Uransalz gewinnen. Der technische Aufwand ist zwar deutlich höher, aber mit geschätzten 250 Euro je Kilogramm verglichen mit heutigen 120 Euro je Kilogramm weiterhin bezahlbar. Das Oak Ridge National Laboratory (ORNL) hat die Technik hier so stark verbessert, dass die Kosten sich den heutigen Marktpreisen annähern könnten. Im Meerwasser befinden sich 4,5 Mrd. Tonnen Uran. Zum Vergleich: Ein großer Reaktorblock benötigt etwa 200 Tonnen Natururan pro Jahr.
Die Abhängigkeit von „multinationalen Konzernen“ ist bereits dadurch widerlegt, dass der Uranförderpreis nur 5% bis 10% der nuklearen Stromerzeugungskosten ausmacht. Bei zukünftigen Reaktorkonzepten mit vollständiger Nutzung des gesamten Urans, wie sie von der deutschen Atompolitik blockiert wurde und wird, verringert sich diese „Abhängigkeit“ weiter um einen Faktor 100, die Vorräte verlängern sich entsprechend. Die effektivere Brennstoffnutzung macht außerdem noch teurere Vorräte wirtschaftlich, wodurch sich die Reichweite weiterhin erhöht.
Unsere Quellen
- UDEPO-Datenbank der IAEA über die Uranförderung und Vorkommen
- Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, „Energierohstoffe 2009“
- „Uranium in river water”, M.R. Palmer, J.M. Edmond, Geochimica et Cosmochimica Acta 57,20 (1993)4947. Untersuchungen über den weltweiten Uraneintrag von Flüssen in die Weltmeere – etwa 10000 Tonnen pro Jahr.
- Perspektive der Meerwasser-Uranförderung: „Current status of technology for collection of uranium from seawater”, Masao Tamada, Erice seminar 2009, Japan Atomic Energy Agency. Ausblick auf die Machbarkeiten von Meerwasserfördertechniken.
- Pressemitteilung des ORNL zur Verbesserung der Absorbermaterialien für die Gewinnung von Meerwasseruran, 2012
- World Nuclear Association, „The Economics of Nuclear Power“, March 2013. Aufschlüsselung der nuklearen Stromerzeugungskosten. Die Uranförderung trägt mit 5% bei.
- US-Energieministerium: Energieintensität der Gold- und Silberförderung – stellvertretend für den maximalen Energieaufwand zur Förderung von Nuklearbrennstoff
- Entwicklung der Gold-Förderkosten – stellvertretend für den maximalen Preis von Nuklearbrennstoff