Behauptung: Die Evakuierung einer ganzen Region binnen weniger Stunden ist nicht möglich.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
Die Katastrophenschutzpläne für Atomkraftwerke gehen davon aus, dass die radioaktive Wolke nach Beginn des Unfalls noch mehrere Tage im Reaktor zurückgehalten werden kann – Zeit, um die Bevölkerung zu evakuieren.
Was aber, wenn ein Flugzeug, ein Erdbeben oder eine Explosion das Atomkraftwerk zerstört? Oder wenn, wie etwa in Krümmel möglich, der Sicherheitsbehälter binnen Minuten durchschmilzt? Dann bleiben, je nach Wetterlage, gerade einmal ein paar Stunden, um ganze Regionen zu räumen.
Neue Ausbreitungsrechnungen zeigen, dass die Strahlenbelastung selbst in 25 Kilometer Entfernung und bei Aufenthalt im Haus binnen weniger Stunden so hoch ist, dass sie in der Hälfte der Fälle zum Tod führt. Die radioaktive Wolke macht dort sicher nicht halt. Für alle weiter entfernten Gebiete aber gibt es gar keine Evakuierungspläne.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/keine_ch…
Greenpeace-Ausbreitungsrechnungen der radioaktiven Wolke nach einem schweren Reaktorunfall, konkret für die AKW Biblis, Brunsbüttel, Philippsburg und Isar - http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/presseerklaerungen/artikel/a…
Greenpeace: Auswirkungen eines schweren Reaktorunfalls im AKW Krümmel - http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3
Hintergrund-Information der Ärzte gegen Atomkrieg (IPPNW) und anderen zu den Folgen eines Super-GAUs in Deutschland - http://www.zukunftslobby.de/Tacheles/prognstu.html
Prognos-Gutachten „Identifizierung und Internalisierung externer Kosten der Energieversorgung“, Band 2, Ewers/Rennings, „Abschätzung der monetären Schäden durch einen sogenannten Super-GAU (April 1992) - http://www.ausgestrahlt.de/hintergrundinfos/sicherheit.html
.ausgestrahlt-Hintergrundinformationen zur Sicherheit von Atomkraftwerken
„Quellen” der EWS
- http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/keine_ch…
- http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/presseerklaerungen/artikel/a…
- http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/atomkraft/20090806…
- http://atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3
- http://www.zukunftslobby.de/Tacheles/prognstu.html
Richtig ist …
Die Organisation Greenpeace, von der diese völlig neuartigen Strahlenschutzerkenntnisse und „neuen Ausbreitungsrechnungen” angeblich stammen, bleibt die zugehörigen Studien selbst leider schuldig. Es handelt sich demnach offensichtlich um einen makaberen PR-Gag, der nichts über Kernkraftwerke, aber viel über Greenpeace aussagt.
Das angebliche Durchschmelzen des Sicherheitsbehälters kann nur stattfinden, wenn der Reaktorkern selbst bereits geschmolzen ist und den Reaktordruckbehälter durchdrungen hat. Dazu müssen sämtliche anderen aktiven wie passiven Sicherheitsbarrieren bereits versagt haben, und das dauert mehrere Tage, wie Fukushima gezeigt hat. Und selbst dann befindet sich unter dem Sicherheitsbehälter jede Menge Beton, mit dem sich die Kernschmelze vermischt und langsam erstarrt. Frei werden schlimmstenfalls einige flüchtige Radionuklide, und auch nur, wenn das Reaktorgebäude beschädigt ist. An diesen Abläufen können weder Flugzeuge, Erdbeben und Explosionen etwas ändern.
Unsere Quellen
- KIT, Vergleich Fukushima-Reaktor, deutsche Reaktoren, 2011
- J. Hoeve, M. Jacobson, Energy Environ. Sci., 2012,5, 8743-8757. Begutachtete Veröffentlichung der Stanford-Universität. Durch die Evakuierungen um Fukushima wurden ca. 30 hypothetische Krebsopfer gerettet, bis zu 600 Menschen starben hingegen nachweislich durch die Evakuierungen.
- BfS, Jahresbericht 2007, Radioaktivität bei verschiedenen Berufen
- Eurosafe, Zur „Unsicherheit„ der Siemens Siedewasser-Baureihe 69. Auch wenn das Rückhaltevermögen geringer als etwa bei den Konvoi-Reaktoren ist, so geschieht eine Freisetzung wie etwa in Fukushima nur etwa alle eine Million Jahre. Bei Fukushima werden keine Opfer bedingt durch radioaktive Strahlung nachweisbar sein.
Ach hier kam das Drehbuch für den ScienceFiction-Fantasy-ActionThriller-Krimi-Familiendrama-Komödie-Film „Die Wolke“ her! Preisgekrönt, oder?
Wie lange mag es wohl dauern, ca. 1,5 Mio. Menschen aus der Rhein-Neckar Region zu evakuieren, wenn dort (nicht kontaminiert) für zwei Wochen die Stromversorgung ausfällt? Mit anderen Worten: Wie lange dauert es, die armen Menschen aus einem Bürgerkriegsgebiet herauszuholen? Und was bleibt den Betroffenen dann von ihrer Habe?