Behauptung: Uranbergbau verursacht Krebs.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
Radioaktive und giftige Stoffe aus Urangruben und ihren Abfallhalden machen Arbeiter und Anwohner krank, die Krebsrate steigt.
Rund 10.000 ehemalige Arbeiter der Wismut-Urangruben in Ostdeutschland sind strahlenbedingt an Lungenkrebs erkrankt. Die Einwohner der kirgisischen Uranbergbaustadt Mailuu-Suu bekommen doppelt so häufig Krebs wie ihre Landsleute. Bei den zwischen 1955 und 1990 in der Uranmine in Grants (New Mexico/USA) Beschäftigten belegte eine Studie ebenfalls erhöhte Krebs- und Todesraten. Massive Gesundheitsprobleme wegen des Uranbergbaus sind auch bei den Navajos in New Mexico, in Portugal, in Niger und in vielen anderen Uranbergbaugebieten nachgewiesen.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://www.uranrisiko.de
Aktuelle Informationen zu Uranabbau, gesundheitlichen Folgen und den Auswirkungen auf Indigene Völker - http://www.wise-uranium.org/uhm.html
Zusammenstellung des „World Information Service on Energy“ (WISE) von Studien zum Gesundheitsrisiko von Urangruben (engl.) - http://atomopfer.de/
Atomopfer e.V. – Selbsthilfe-Initiative ehemaliger Wismut-Arbeiter - http://www.bfs.de/de/bfs/forschung/Wismut
Bundesamt für Strahlenschutz: Kohortenstudie über Gesundheitsschäden bei Wismut-Arbeitern - http://www.wise-uranium.org/stk.html?src=stkd01e
Tonbildschau des „World Information Service on Energy“ (WISE) zu den Umwelt- und Gesundheitsgefahren des Uranbergbaus (engl.) - http://www.archive.anawa.org.au/health/oc-health.html
Informationen der „Anti-Nuclear Alliance of Western Australia“ über Gesundheitsrisiken von Uranminen - http://ausgestrahlt.de/fileadmin/user_upload/Broschueren/der-schmutzig…pdf
Broschüre von .ausgestrahlt zum Thema Uranabbau - http://www.uranium-network.org
Kampagne gegen Uranabbau mit Informationen zu einzelnen Uranabbau-Gebieten und lokalen Aktionsgruppen - http://www.gruenes-blatt.de/index.php/2009-03:Kein_Uranbergbau_im_Alen…
Grünes Blatt: Bericht über die gesundheitlichen Folgen des Uranbergbaus in Portugal und über den Widerstand im Alentejo gegen neue Uranminen - http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/1048587/
Deutschlandfunk: Reportage über die Umwelt- und Gesundheitsschäden durch den Uranbergbau im kirgisischen Mailuu-Suu - http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,686763,00.html
Spiegel online: Bericht über die Auswirkungen des Areva-Uranabbaus in Niger - http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,686633,00.html
Spiegel online: Interview mit einer Greenpeacerin über die Radioaktivitätsmessungen der Umweltorganisation in der Umgebung der Areva-Uranminen in Niger - http://www.vdi-nachrichten.de/vdi-nachrichten/aktuelle_ausgabe/akt_aus…
VDI-Nachrichten: Bericht über die Auswirkungen des Uranabbaus in Niger
„Quellen” der EWS
- http://www.bfs.de/de/bfs/forschung/Wismut/wismut.html
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,594166,00.html
- http://www.wise-uranium.org/uhm.html
- http://www.wise-uranium.org/ureca.html
Zusammenstellung des „World Information Service on Energy“ (WISE) von Studien zum Gesundheitsrisiko von Urangruben (engl.) - http://www.gruenes-blatt.de/index.php/2009-03:Kein_Uranbergbau_im_Alen…
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,686763,00.html
Richtig ist …
Arbeit in Minen findet bei Staub, Feuchtigkeit, Hitze und starker körperlicher Anstrengung statt, oft begleitet von erheblichem Zigarettenkonsum. Erhöhte Krankheits- und Krebsraten sind epidiomologisch für Arbeiter nachgewiesen worden, die nur unzureichend vor diesen Gefahren geschützt wurden – das ist unbestritten.
„Die Strahlung” stand immer in Verdacht, für diese Gesundheitsrisiken mitverantwortlich zu sein, jedoch konnte dies nie eindeutig belegt werden, wie eine von UNSCEAR erstellte Übersicht zeigt, weder für die Wismut-Urangruben, noch für die Einwohner von Mailuu-Suu, noch für die Navajos in New Mexico, noch in Portugal, noch in Niger noch in irgendwelchen anderen Uranbergbaugebieten.
Angesichts der vielen parallelen und viel gefährlicheren Belastungen in Minen ist das auch nicht überraschend. Eine Untersuchung des Robert Koch Instituts zeigte die gleichen chromosomischen Aberrationen bei Uran- wie bei Kohleminenarbeitern – die Strahlung muss es also nicht sein. Auch zeigen die Arbeiter in den Mahlwerken der Grants-Mine laut einer amerikanischen Studie keine gesundheitlichen Auffälligkeiten, obwohl sie durch Inhalation von Uranstaub die fünfzehnfache natürliche Jahresdosis in ihren Lungen durchschnittlich angesammelt haben. Auch Radon und andere radiologische Belastungen gibt es hier, deutlich über der fünffachen Jahresdosis.
Gerade die Wismut-Urangruben zeigen jedoch, was man durch Arbeitsschutz erreichen kann. Hier wurden durch bessere Belüftung die Belastungen verglichen mit den ersten 20 Betriebsjahren auf ein Zehntel reduziert. In den Uranminen von Saskatchewan, Kanada, wurde die Belastung sogar so weit reduziert, dass ein Gesundheitsrisiko auch theoretisch nicht mehr zu erwarten ist – entsprechende Studien wurden abgesagt.
„Krebs aus der Mine” – das ist ein ernstzunehmendes Problem. Es ist aber keine Besonderheit von Uranminen, hat wenig oder gar nichts mit Radioaktivität zu tun, und es lässt sich durch einfache Arbeitsschutzmaßnahmen beheben.
Unsere Quellen
- Zusammenstellung epidemiologischer Studien über die biologische Wirkung von Radon, UNSCEAR 2006, Annex E
- Vergleichende, wissenschaftlich begutachtete Arbeit über Kohle- und Uranbergbauarbeiter: „Chromosomal aberrations in uranium and coal miners“, by G. Wolf, D. Arndt, N. Kotschy-Lang, G. Obe; International Journal of Radiation Biology, February 2004, Vol. 80, No. 2, p. 147-153
- Epidemiologische Vergleichsstudie zwischen Arbeitern in den Untertagebauen und an den Mahlwerken in der Grants-Mine, New Mexico, 2008
- Uranstaubdosen der Arbeiter der Grants-Mine, New Mexico. Diese bekamen etwa bis zu 30 mSv pro Jahr ab – ohne gesundheitliche Konsequenzen.
- Lydia B. Zablotska, Rachel S. D. Lane, Stanley E. Frost: „Mortality (1950–1999) and cancer incidence (1969–1999) of workers in the Port Hope cohort study exposed to a unique combination of radium, uranium and γ-ray doses“, British Medical Journal 2013. Das Lungenkrebs-Überschussrisiko ist, unabhängig von der Dosis (einige 10 Millisievert bis Sievert), innerhalb der Schwankungen nicht auszumachen.
- Dosisleistungseffekte bei der Radonexposition: Lubin JH, Boice JD Jr, Edling C, Hornung RW, Howe G, Kunz E, Kusiak RA, Morrison HI, Radford EP, Samet JM, et al. „Radon-exposed underground miners and inverse dose-rate (protraction enhancement) effects“, Health Phys. 1995 Oct;69(4):494-500.
- Bernard L. Cohen, „Test Of The Linear-No Threshold Theory: Rationale For Procedures“, Dose-Response , Volume 3, Number 3 / 2005, pp. 369 – 390.
- Feasibility Study: Saskatchewan Uranium Miners Cohort Study (Part II)(RSP-0178). Hier wird abgeschätzt, dass eine Risikostudie wegen der zu geringen Risiken zu keinen signifikanten Ergebnissen führen kann.
Zu den Zigaretten kann man noch hinzufügen, dass Tabak Polonium-210 enthält, welches beim Rauchen natürlich in die Lunge gerät und dort wirklich Schaden anrichten kann (http://de.wikipedia.org/wiki/Tabakrauch). Und dann ist das alles mit dem Krebs (nicht nur in Uranminen) wirklich keine große Überraschung mehr 😉