#64: Mondscheinphantasien

Behauptung: Der Mond ist zu weit weg.

Die EWS behaupten (Originalgrund)

Erst hieß es, Atommüll sei gar kein Problem. Dann ersannen Wissenschaftler eine tolle Entsorgungsidee nach der anderen: Versickern im Boden. Versumpfen in »Atomteichen«. Einleiten ins Grundwasser. Ableiten in Flüsse. Versenken im Meer. In die Wüste legen. Verscharren im Boden. Einlagern in alten Bunkern. Einschweißen in eine Stahlkiste. Einfrieren im arktischen Eis. Abschuss in den Weltraum oder auf den Mond. Letzterer war zu weit weg, weswegen der Vorschlag scheiterte. Einige andere kamen und kommen zur Anwendung.

„Weiterführende Informationen” der EWS

Richtig ist …

Fakt ist: Atommüll ist technisch tatsächlich kein Problem, politisch schon eher. Viele der hier erwähnten Methoden sind sehr sinnvoll, insbesondere das Versenken in der Wüste oder im ewigen Eis. Der Transport aus der Erdumlaufbahn mit Raketen ist hingegen mit einem zu hohen Aufwand und Sicherheitsrisiko verbunden.

Im „Atommüll” wohnen keine Dämonen, die unbeherrschbare Kräfte darstellen. Die Toxizität radioaktiver Abfälle ist nach einigen Jahrzehnten Zwischenlagerung eher moderat. Dies vergleiche man allein mit Dioxin – toxischer als Plutonium und in größeren Mengen als Plutonium jedes Jahr produziert; für viele andere chemische Toxine gilt ähnliches. 2,7 Millionen Tonnen dieser chemischen Abfälle, die 200-fache Menge des heute bestehenden deutschen hochaktiven „Atommülls”, lagern bereits heute in Herfa-Neurode, der größen Gifmülldeponie der Welt. Während die Plutoniummenge jedoch physikalischen Gesetzen folgend immer geringer wird, bleibt die Toxizität der meisten Chemikalien konstant.

Obwohl die nuklearen Abfallmengen heute bereits gering sind, kann man sie durch Schnellspalt- und Brutreaktoren fast komplett eliminieren. Dass die Antiatom-Bewegung den in den 80er Jahren fertiggestellten „Schnellen Brüter” boykottiert hat, zeigt, dass sie an einer Abfallreduzierung tatsächlich kein Interesse und von Kerntechnik keine Ahnung hat.

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