Behauptung: Das Versuchsendlager Asse säuft schon nach 20 Jahren ab.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
126.000 Fässer Atommüll entsorgten Atomindustrie und Atomforscher zwischen 1967 und 1978 nahezu kostenlos im »Versuchsendlager« Asse II. Das ehemalige Salzbergwerk sei jahrtausendelang sicher, beteuerten Experten, ein Wassereinbruch ausgeschlossen.
20 Jahre später fließen täglich 12.000 Liter Wasser in die Stollen. Inzwischen sind die ersten Fässer undicht, die Grube einsturzgefährdet.
Um eine großräumige Verseuchung des Grundwassers zu vermeiden, muss der ganze Müll nun wieder raus. Die Kosten dafür – die Rede ist von bis zu 4 Milliarden Euro – müssen nicht etwa die Verursacher, sondern die Steuerzahler tragen. Dafür änderten CDU und SPD im Jahr 2009 eigens das Atomgesetz.
Asse II galt offiziell als »Pilotprojekt« für das geplante große Endlager im Salzstock Gorleben.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://www.atommuell-endlager.de/index.php?option=com_content&task=vie…
Kurzinfo und Chronik der Atommüllkippe Asse II - http://www3.ndr.de/sendungen/panorama_die_reporter/panorama320.html
Panorama – Die Reporter (NDR): „Deasaster Atommüll“ - http://www.aufpassen.org
Informationen der Bürgerinitiative „aufpASSEn“ - http://www.aaa-wf.de
Informationen der Bürgerinitiative „Aktion Atommüllfreie Asse“ - http://www.asse2.de
Informationen des Asse-II-Koordinationskreises - http://www.endlager-asse.de
Informationen, Dokumente, Gutachten und Stellungnahmen des Bundesamts für Strahlenschutz zum „Versuchsendlager“ Asse II - http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/Hi…pdf
Greenpeace-Dossier „GAU im Atommülllager Asse“ - http://ausgestrahlt.de/fileadmin/user_upload/Broschueren/asse_gorleben…pdf
Broschüre von .ausgestrahlt mit Fragen und Antworten zum Thema Atommüll - http://www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/pressemitteilungen/d…
Pressemitteilung der BI Lüchow-Dannenberg über die falschen Prognosen des „Endlagerpapstes“ Kühn zur Sicherheit der Asse, mit Originalzitaten - http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/PE…pdf
Aktennotiz von 1964 über die Besichtigung der Schachtanlage Asse II - http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/salzst…pdf
Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa) von 1963 über die angebliche Eignung von Salzstöcken wie der Asse zur Endlagerung von Atommüll - http://atommuell-lager.de/Presse/100113-pressemitteilung.htm
Musterrechnung: Die Sicherung des in der Asse lagernden Mülls aus dem AKW Gundremmingen kostet mehr als der Bau des AKW
„Quellen” der EWS
- Bundesanstalt für Bodenforschung, Präsident Martini, „Bericht zur Frage der Möglichkeiten der Endlagerung radioaktiver Abfälle im Untergrund“ (gekürzte Fassung), 15.05.1963
- http://ausgestrahlt.de/fileadmin/user_upload/Broschueren/asse_gorleben…pdf
- http://www.asse-archiv.de/fileadmin/ASSE/PDF/Veranstaltungen/Info10-Fi…pdf
FCIT (2006): Gutachterliche Stellungnahme zu einer Rückholung der in der Schachtanlage Asse II eingelagerten radioaktiven Abfälle. Erstellt von Fichtner Consulting & IT, September 2006 - http://www.bfs.de/de/endlager/asse/asse/gerstmann_2002.pdf
(GSF-Abschlussbericht „Bestimmung des nuklidspezifischen Aktivitätsinventars der Schachtanlage Asse“, 2002) - http://www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/pressemitteilungen/a…
- http://www.contratom.de/2.0/index.php?mod=artikel&id=14580
- http://www.contratom.de/2.0/index.php?mod=artikel&id=9280
- http://www.endlager-asse.de/DE/4_WasWird/B_Optionenvergleich/1_ergebni…
- http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/PE…pdf
- http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/salzst…pdf
- http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Kuehn-Moegliches-A…
- http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Landesamt-warnte-f…
- http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2046/artid/9061097
Richtig ist …
Nicht die Anzahl der Fässer zählt, sondern die eingelagerte Aktivität. Die ist nämlich mit 4.600 Terabecquerel gerade mal so groß wie die natürliche Radioaktivität des umgebenden Salzes plus Erdreich. Auch handelt es sich nicht um einen „Wassereinbruch”, sondern um ein tief unterirdisches Einsickern, verursacht durch den seitlichen Gebirgsdruck und die hundert Jahre betriebene Aushöhlung. Die Deckschichten hemmen den Durchtritt zur Biosphäre. Ein Einsturz der Grube, verursacht durch das eingedrungene und dann abtragende Wasser, würde diese Verhältnisse deutlich verbessern.
Die Wasserzuflüsse waren in der Vergangenheit schon deutlich höher, bis zu 100.000 Liter pro Tag vor 70 Jahren, im Bergbau nichts Ungewöhnliches und in allen Asse-Studien immer bekannt gewesen. Dagegen sind die heutigen Zuflüsse eher gering, gut unter Kontrolle und unter ständiger Beobachtung.
Die Asse war auch kein »Pilotprojekt« für Gorleben, sondern diente der Erprobung von Einlagerungstechniken anhand schwach- bis mittelradioaktiver Abfälle. Der Zustand des Bergwerks war dabei von Anfang an bekannt, deshalb wurde die Asse auch nie als Endlager für größere Mengen hochradioaktiven Abfalls in Betracht gezogen. Aber selbst, wenn das jetzige Inventar auf völlig undenkbaren Wegen schlagartig freiwerden und sich gleichmäßig im Umkreis von 1 km in der Erdkruste verteilen würde, stiege dort die natürliche Radioaktivität gerade auf das Doppelte an – was völlig ungefährlich wäre. Von einer „großräumigen Verseuchung” kann überhaupt keine Rede sein. Selbst eine vollständige Einleitung in den Bodensee ergäbe eine Aktivität von 100 Bq je Liter – ebenso unbedenklich. Eine Verlagerung des Abfalls ist also völlig unnötig, doch wenn man es trotzdem täte, ließen sich die Kosten ohne Probleme einpreisen: Es wären weniger als 0,1 Cent je kWh.
Der völlig unberührte und in seiner gesamten Ausdehnung ungleich größere Salzstock Gorleben ist von diesen Problemen nicht im Geringsten betroffen. Die unzähligen Studien belegen dies.
Unsere Quellen
- Herrmann Hinsch, Das Märchen von der Asse, 2.Auflage, S.66 ff.
- Bis heute wurden etwa 5 Billionen kWh Elektrizität in Deutschland nuklear erzeugt. Bei 4 Milliarden Euro veranschlagte Kosten wären das weniger als ein Tausendstel Euro – oder weniger als 0,1 Cent je kWh. – In der ASSE liegen Aktivitäten von einigen Billiarden Becquerel, der Bodensee hat ein Volumen von einigen 10 Kubikkilometern oder einigen 10 Billionen Litern. Daraus ergeben sich grob 100 Bq pro Liter, vor allem Beta- und Gammastrahlung.
- Rechnung zur Aktivität der Asse verglichen mit dem umgebenden Salz und Erdreich
- Statusbericht des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz über die Schachtanlage Asse II, 2008. Die Wasserzuflüsse sind auf S. 11-12 aufgelistet.
Der Müll stammt beinahe ausschliesslich aus den Forschungsanlagen des Bundes. Die Kraftwerksbetreiber haben sich hier nicht günstig ihres Mülls entledigt. Vielmehr hat hier der Bund den Bund „beschissen“.
sie schreiben immer wieder über die „geringe aktivität“ wenn zb der inhalt der asse (über deren inhalt eben nicht wirklich etwas bekannt ist, da ja offenbar nach lust und laune undeklariert abfall reingekippt wurde, ohne diesen irgendwie zu erfassen) im bodensee „verdünnt“ wird. rein strahlungstechnisch mag das ja stimmen, aber von den partikeln, die strahlen, verlieren sie nicht ein wort! warum wohl?
Dem kann abgeholfen werden: Vergl. dazu Dr. Hermann Hinsch, „Das Märchen von der Asse, Gorleben und anderen Endlagern“, BoD 2013, ISBN 978-3-8482-6787-3
Sehr schön, zuzusehen, wie mit Schaum vor dem Mund darauf reagiert wird, ohne dies auch nur im Entferntesten widerlegen zu können.
Wenn sie ihr Weltbild etwas mit Fakten bereichern möchten, empfehle ich Ihnen den Asse-Inventarbericht:
http://www.bmbf.de/pubRD/abschlussbericht_inventar_asse.pdf
Den Satz: „rein strahlungstechnisch mag das ja stimmen, aber von den partikeln, die strahlen, verlieren sie nicht ein wort!“ verstehe ich nicht. Glauben sie an das Ultragift Plutonium? Kennen Sie den Zusammenhang zwischen Aktivität (Becquerel) und effektiver Strahlendosis (Sievert)? Haben Sie schon einmal das Wort Dosisfaktor gehört?