Behauptung: Niedrige Strahlendosen sind gefährlicher als offiziell angenommen.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
Schon sehr niedrige Strahlendosen verursachen gesundheitliche Schäden. Das zeigen die Ergebnisse einer ganzen Reihe von Untersuchungen aus verschiedenen Ländern, unter anderem an Beschäftigten in Nuklearbetrieben.
Die Studien widerlegen die noch immer verbreitete Annahme, dass niedrig dosierte Strahlung unterproportional oder gar nicht schädlich sei oder dass sie sogar positive Auswirkungen habe. Selbst die als konservativ geltende National Academy of Science in den USA hat inzwischen bestätigt, dass Niedrigdosisstrahlung schädlich ist. Auch die erhöhte Krebsrate bei Kindern rings um Atomkraftwerke ist so erklärbar.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Ian_Fairlie_Niedrigst…pdf
„Neue Informationen über Strahlenrisiken“, Folien-Vortrag von Dr. Ian Fairlie, Fachberater für Radioaktivität in der Umwelt, London (dt. Übersetzung) - http://www.ippnw.de/atomenergie/verborgene-texte/artikel/5b5ce1808a/ra…
Presseinformation der Ärzte gegen Atomkrieg (IPPNW) vom 14.09.2005 zur Wirkung von Niedrigsdosisstrahlung - http://www.oh-strahlen.org/docs/strbgao.pdf
„Onkogene Effektivität niedriger Strahlendosen“, Beitrag von Prof. Dr. Wolfgang Köhnlein, Uni Marburg und Otto-Hug-Strahleninstitut - http://www.ippnw.de/print/atomenergie/atom-gesundheit/verborgene-texte…
IPPNW: Deklaration von Lesbos zu den mangelhaften Grenzwerten der Internationalen Strahlenschutz-Kommission (ICRP) (engl.)
Richtig ist …
Das genaue Gegenteil ist richtig: „Offiziell” geht man von einer schädigenden Wirkung selbst bei kleinster Strahlendosis nach dem „Linearitätsmodell ohne Schwelle” (LNT) aus, obwohl diese Annahme nie belegt wurde und auch nie belegt werden kann, wie UNSCEAR im jüngsten Bericht zur Strahlenwirkung zeigte. Man ist im Strahlenschutz irrational vorsichtig geworden, denn er eignet sich prima als politischer Spielball.
Während eine schädigende Niedrigdosiswirkung nie bestätigt wurde, deuten die Ergebnisse einer ganzen Reihe von Untersuchungen aus verschiedenen Ländern, unter anderem an Beschäftigten in Nuklearbetrieben, darauf hin, dass es starke positive Auswirkungen gibt. So verzeichnet eine von der WHO/IARC durchgeführte Studie an Nukleararbeitern ein um 31% verringertes Krebsrisiko. Neuste Untersuchungen des Lawrence Berkeley Institute zur nichtlinearen Antwort von Gewebe auf Strahlendosen infolge Reparaturmechanismen unterstützen diese Ergebnisse.
Die Studien widerlegen die noch immer verbreitete Annahme, dass niedrig dosierte Strahlung schädlich oder sogar überproportional schädlich sei. Selbst die als konservativ geltende National Academy of Science in den USA hat inzwischen bestätigt, dass unterhalb 100 mSv überhaupt keine negativen Auswirkungen festgestellt werden können. Da sie aber auch nicht widerlegt werden können, empfiehlt sie, das offizielle Modell beizubehalten – eben konservativ.
Die angeblich erhöhte Krebsrate bei Kindern rings um Kernkraftwerke ist durch Radioaktivät nicht erklärbar. Tatsächlich gibt es diese Erhöhung gar nicht, wie eine ausführliche Studie und Post-Analyse von 2011 im Auftrag des britischen Gesundheitsministeriums gezeigt hat.
Unsere Quellen
- Zusammenfassende veröffentlichte Arbeit zu den gesundheitlichen Folgen von Strahlendosen: Zbigniew Jaworowski, „Observations on the Chernobyl Disaster and LNT“, Dose-Response, Volume 8, Number 2 / 2010, pp. 148 – 171.
- DNA-Untersuchungen bei niedrigdosierter Bestrahlung im Lawrence Berkeley National Laboratory: Teresa Neumaier et al., „Evidence for formation of DNA repair centers and dose-response nonlinearity in human cells“, PNAS January 10, 2012 vol. 109 no. 2, pp. 443-448.
- 14th COMARE Report, paragraph 4.2 über die KiKK-Studie und paragraph 8.38, Risiko um Wiederaufarbeitungsanlagen. Die Leukämiehäufungen sind nicht mit der Anwesenheit von kerntechnischen Anlagen korreliert.
- Nature-Meldung zu Kinderkrebsstudien 2011
- J. F. Bithell, M. F. G. Murphy, C. A. Stiller, E. Toumpakari, T. Vincent and R. Wakeford, „Leukaemia in young children in the vicinity of British nuclear power plants: a case–control study“, British Journal of Cancer, 12. September 2013. In Großbritannien sind keinerlei Risikoerhöhungen, an Leukämie in der Nähe von Kernkraftwerken zu erkranken, festzustellen, obwohl die Stichprobe deutlich größer ist als in der KiKK-Studie.
- B. D. Spycher et al., „Childhood cancer and nuclear power plants in Switzerland: a census-based cohort study“, International Journal of Epidemiology 2011;1–14. Außerhalb der statistischen Schwankungen sind weder Leukämie- noch allgemeine Krebshäufungen an Schweizer Kernkraftwerken zu erkennen.
- „Summary of low-dose radiation effects on health“, UNSCEAR 2010 Report. Die stark unterschiedlichen Intensitäten natürlich auftretender radioaktiver Strahlung zeigte bislang keine gesundheitlichen Auswirkungen.
- K. Fornalski, L. Dobrzynski, The Healthy Worker Effect and Nuclear Industry Workers, Dose-Response, 8:125–147, 2010
- Focus, Sellafield und Leukämie, 1994
- BEIR VII Report, National Academy Press, 2006. Effekte bei Dosen unter 100 Millisievert sind nicht erkennbar.
Fairerweise sollte man den healty-worker-effect erwähnen, der aber ein um 31% verringertes Krebsrisiko nur relativieren kann, um den Gegnern keinerlei Nährboden zu geben, diese Seite als einseitig abzutun.
Ich finde es immer wieder sehr überraschend, dass man bei der ionisierenden Strahlung das Prinzip der Schwell-Dosis ablehnt, wo es doch nun unbestritten ein Grund-Prinzip in der Natur ist.
Als Beispiel sei hier das Vitamin D und die UV-Strahlung genannt. Jedem sollte klar sein, das der menschliche Körper auf Dauer nicht auf Vitamin D verzichten kann und er absterben würde. Nun sollt man sich mal fragen, wie eigentlich der Organismus an Vitamin D kommt? Vitamin D kann man NICHT mit der Nahrung zusich nehmen, es muss im Organismus selbst synthetisiert werden. Hierzu bedient sich der Körper der radikalisierenden UV-Strahlung des Sonnenlichtes. Mit der Nahrung nimmt man Dehydrocholesterol auf, welches dann erst in der Haut durch die UV-Strahlung zu dem gewandelt wird, was man Vitamin D nennt. Also ohne UV-Strahlung kein Vitamin D und somit auch kein menschliches Leben !
Umgekehrt ist es unbestritten, dass eine Überdosis an UV-Strahlung zu verstärktem Hautaltern und auch zu Haut-Krebs führen kann.
Am Beispiel der UV-Strahlung kann man also sehr schön die Existenz einer Schwell-Dosis erkennen. Weiter kann man am Beispiel der UV-Strahlung auch die Existenz der Hormesis, also der positiven Wirkung, belegen.
Ein weiteres Beispiel ist das Prinzip des Impfens, ob nun mit aktiven oder mit passiven Impfstoffen. Auch hier ist der Organismus nach der Verabreichung und anschließender Immunaktivierung gestärkter und nicht etwa geschädigter.
Ein weiteres Beispiel ist die körperliche Anpassung/ Immunisierung an kleinste Giftdosen, wie es z.B. beim Schlangengift der Fall ist. In diesem Fall, wie auch beim Impfen, wird der Körper lokal geschädigt, was zur Stimulation des Immunsystems führt. Das Immunsystem reagiert nun in z.B. der Bildung von Antikörper. Ist die Gift-/ Keim-Dosis jedoch zu groß, kann der Körper die schädigende Wirkung nicht mehr kompensieren, sodass es zu einer resultierenden Ganzkörperschädigung kommt.
Diese kurzen und unvollständigen Beispiele sollten eigentlich reichen, um die grundlegende Existenz von Schwelldosen und von der Hormesis in der Natur zu belegen. Es wäre quasi eine Ausnahme von diesem Prinzip, wenn es bei der Ionisierenden Strahlung nicht auch so wäre.
Sorry. Hier musste ich lachen. Was versteht man denn unter „niedrig“? Wir sind im Mittel allein durch netürliche Strahlenquellen in Deutschland etwa 2 mSv pro Jahr ausgesetzt. Nochmal soviel erhält man laut BfS im Mittel durch weitestgehend medizinische Aplikationen (Therapie und Diagnostik) – wobei wenn das die Mittelung war, und ich in den letzten 4 Jahren nicht mal mehr geröncht wurde, irgendein armes Schwein gegrillt worden sein muss 😉
Also das erste Problem ist, über den Schwankungen der natürlichen Strahlendosis eine zusätzliche nachzuweisen. Das zweite Problem ist weitaus schwieriger: Der menschliche Körper muss ohnehin mit Strahlendosen klarkommen, und Schädigungen reparieren. Das macht er – meines Erachtens – sogar recht erfolgreich, wenn man bedenkt, dass der Mensch seit etwa Millionen Jahren auf diesem Globus wandelt. Regional bedingt gibt es auch Schwankungen der natürlichen Radioaktivität – Gegenden, die der Mensch dennoch irgendwann besiedelte, und wo sich die Lebeserwartung kaum von der von Gegenden mit niedrigerem Hintergrund unterscheidet.
Also seien wir ehrlich: Strahlung verändert chemische Bindungszustände in Molekülen wie u.a. die DNS („schädigen“ hat so eine negative Konotation). Aber davon profitierten wir doch auch. Ich jedenfalls bin glücklich, zwei Daumen zu haben. Ohne Mutation wäre das laut Darwin kaum möglich gewesen. Und Strahlung ist ein gutes Mutagen (wenn auch nicht das einzige, und noch nicht mal das wichtigste). Aber in den letzten 100000 Jahren hat sich beim Menschen genetisch kaum mehr was getan. Das liegt kaum daran, dass der natürliche Strahlungshintergrund geringer geworden ist. Vielmehr hat sich der menschliche Metabolismus gut an diese Umgebung angepasst – d.h. uns gegen Strahlung zu einem gewissen Grad resistent gemacht – was ironischerweise ohne die Strahlung kaum möglich gewesen wäre (dann wohl aber auch nicht nötig). 😉