Behauptung: Zur Produktion von Brennstäben rollen jedes Jahr viele Tonnen reines, waffenfähiges Plutonium über europäische Straßen.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
Viele Atomkraftwerke setzen sogenannte MOX-Brennelemente ein, eine Mischung aus Uranoxid und Plutoniumoxid. Letzteres stammt meist aus der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente. Schon etwa sieben Kilogramm Plutonium genügen zum Bau einer Atombombe, eingeatmet reichen einige Mikrogramm aus, um sicher Krebs zu erzeugen.
Die MOX-Brennelementefabriken in Frankreich und Belgien werden jährlich mit mehreren Tonnen reinen Plutoniumoxids beliefert – per Lkw über die Autobahn.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/greenpea…
Greenpeace-Info über Plutonium-Transporte - http://www.greenpeace.fr/stop-plutonium/dossiers/WISETransPu.pdf
Greenpeace-Dossier u.a. über Plutoniumtransporte in Frankreich (S. 23) (frz.) - http://www.greenpeace.fr/stop-plutonium/transports_secret.php3
Greenpeace-Info über Plutonium-Transporte (frz.)
Richtig ist …
Diese Aussage ist falsch. Das transportierte Plutonium ist nicht waffenfähig, denn es befindet sich in Brennelementen, die vorher jahrelang im Reaktorkern waren. Dadurch ist es isotopenverunreinigt und für die Herstellung nuklearer Waffen nicht mehr zu gebrauchen.
Die wenigen Tonnen Plutonium vergleiche man mit den Hunderten Millionen Tonnen hochgifitger und ätzender Chemikalien, die jedes Jahr allein über Deutschlands Straßen und Schienen rollen. Das Plutonium wird auch nicht in leicht-flüchtiger Form offen in gewöhnlichen Behältern transportiert, sondern befindet sich keramisch gebunden und dicht umschlossen in Brennstäben (frischer sogenannter MOX-Brennstoff), die wiederum hermetisch in sehr stabilen, dickwandigen Behältern (MX-6, MX-8) eingekapselt sind. Die Transporte selbst finden streng bewacht in Schwerlast-LKWs oder Eisenbahnzügen statt. Mit einem derartigen Aufwand werden oft giftigere und flüchtigere Chemikalien nicht transportiert. Oft wird irrtümlicherweise die Strahlung frischen MOX-Brennstoffs bzw. des Plutoniumoxids mit der stärkeren Intensität von abgebrannten Brennelementen mit weniger stark gebundenen radioaktiven Spaltprodukten verglichen.
Es ist undenkbar, wie hier selbst Mikrogramm-Mengen nach außen gelangen könnten. Selbst wenn der Behälter beschädigt würde, wozu man schon panzerbrechende Waffen bräuchte, und zusätzlich die Brennstäbe undicht wären, und alles in Brand geriete, selbst dann verbliebe die Plutonium-Keramik immer noch in fester Form.
Unsere Quellen
- Wikipedia-Artikel Plutonium. Reaktor-Plutonium aus Brennelementen mit hohem Abbrand besitzt einen hohen Anteil von schlecht spaltbaren und störenden Plutonium-Isotopen, durch die es nicht waffenfähig ist. Deren Abtrennungsaufwand ist so absurd hoch, dass die Anreicherung von Natururan viel einfacher ist.
- Benjamin Volmert, „Plutoniumfingerabdrücke und Brennstoffzyklusstudien für thermische Reaktorkonzepte“, Dissertation, RWTH Aachen, 2003. Bereits nach einigen Monaten Brenndauer im Reaktor ist das Plutonium wegen hohem Anteils anderer Isotope nicht mehr waffenfähig.
- Isotopenkonzentrationsmessungen des ORNL verschieden stark abgebrannter Brennelemente, auch Plutonium, 2010
- FAZ: „Plutonium, das elementar Böse“. Anmerkung: Selbst die dort zitierten Aussagen über die Radiotoxizität sind nicht signifikant belegt (6 zusätzliche Lungenkrebsfälle von 10000 Mitarbeitern liegt innerhalb statistischer Schwankungen.)
Wenn das Plutonium chemische oder Radiotoxizität aufweist, unterliegen entsprechende Transporte den Transportbestimmungen für Gefahrengüter. Verstöße werden dagegen werden hart geahndet. Liegen anzunehmende Gefährdungen für solche Transporte vor – und damit sind nicht die üblichen der geforderten Transportsicherheit gemeint – wie z.B. zuletzt in Gorleben, als sich viele Aktivisten dem Castor-Transport in den Weg stellten, werden auch die ausführenden Organe des Staates aktiv – wie wir gesehen haben, und worüber sich die Kernkraftgegner nach Herzen aufgeregt haben.
Ansonsten denke ich ferner, dass selbst wenn man genügend Plutonium beisammen hat – also Kritikalität erreicht – der Bau einer Kernwaffe eher ausserhalb der Möglichkeiten der meisten Menschen (rein bildungs- und verständnismäßig) ist; insbesondere wenn nicht die richtigen Labormöglichkeiten vorhanden sind. Etwaige dennoch geführte Versuche würden vermutlich direkt in der Vergiftung und dem Tod der Terroristen enden. Bliebe noch die Möglichkeit mit „schmutzigen Bomben“ zu arbeiten. Auch hier denke ich, dass selbst Mediziner mit ihren Kunstfehlern und schlechten (oder zu guten – wie man das auch sehen mag) Ausrüstungen des Gesundheitssystems effizienter sind im Leute schädigen und umbringen alle Terroristen, die es mit radioaktivem Material versuchen. Biochemische Waffen sind vermutlich um Längen schwieriger zu bekämpfen, aber leichter zugänglich in unserer Welt.
Die Lösung ist der neue geniale, innovative und billige Dual-Fluid-Reaktor. Die Kosten sind im Vergleich zur verordneten
„erneuerbaren Eneriewende“ vernachlässigbare Grössen. Der Kosten-Nutzen-Effekt der „erneuerbaren Energiewende“
ist absolut negativ, des DFR absolut positiv. Bitte nachschauen (www.dual-fluid-reaktor.de).
Sie haben Recht, in Castoren werden nur bestrahlte Brennelemente bzw. hochaktive Stoffe transportiert. Frischer MOX-Brennstoff, der sehr viel weniger aktiv ist, hingegen wird in MX-6 bzw. MX-8-Behältern transportiert. Diese sind deutlich leichter und weniger stabil, haben aber immer noch eine dicke Stahlhülle, die die Brennelemente gegen viele Einwirkungen schützt. Dies wird demnächst korrigiert.
Kann es sein, dass hier eine Verwechslung vorliegt? Ihr erster Absatz ist ok, der erste Teil des Zweiten auch. Wie sie auf Castoren kommen ist mir allerdings schleierhaft, es geht um den Pu-Transport (genauer von PuO2) von den WAA zu den BE-Fabriken. Oder steh‘ ich auf dem Schlauch?
Ist geändert! Danke.