Behauptung: Jod-Tabletten nützen nichts, wenn man das Haus verlassen muss, um sie zu erhalten.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
Jodtabletten sollen im Falle eines Atomunfalls die Strahlenbelastung durch radioaktives Jod vermindern. Doch nur im engsten Umkreis um Atomkraftwerke wurden die Tabletten bereits vorsorglich an die Haushalte verteilt. In allen anderen Gebieten sind sie im Rathaus gelagert oder müssen erst noch eingeflogen werden. Abholen wird schwierig: denn der Katastrophenschutzplan rät, das Haus nicht zu verlassen.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://umweltinstitut.org/radioaktivitat/katastrophenschutz/katastroph…
Informationen des Umweltinstituts München zur Katastrophenschutzplanung bei Atomunfällen - http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/katastrophenschutz-fessenh…
Informationen des BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein zum Katastrophenschutzplan am Beispiel des Atomkraftwerks Fessenheim - http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/keine_ch…
Greenpeace-Ausbreitungsrechnungen der radioaktiven Wolke nach einem schweren Reaktorunfall, konkret für die AKW Biblis, Brunsbüttel, Philippsburg und Isar - http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/presseerklaerungen/artikel/a…
Greenpeace: Auswirkungen eines schweren Reaktorunfalls im AKW Krümmel - http://www.ausgestrahlt.de/hintergrundinfos/sicherheit.html
.ausgestrahlt-Hintergrundinformationen zur Sicherheit von Atomkraftwerken
Richtig ist …
Jodtabletten schützen nicht vor Strahlung, sie verhindern nur die Aufnahme radioaktiven Jods. Dieses muss, sollte es einen Reaktor verlassen, erst mal durch die Nahrungskette, d.h. aufs Gras über Kühe in die Milch, was einige Tage dauert. Warum sollte man aber im Zeitalter des internationalen Waren- und Nahrungshandels und strengster Lebensmittelkontrollen ausgerechnet die kontaminierte Milch aus der Umgebung eines havarierten Kernkraftwerks trinken?
Der Mythos „Jodtabletten” stammt aus der Zeit des kalten Krieges, als man mit einem nuklearen Fallout kontinentalen Ausmaßes gerechnet hat. Die Einnahme stabilen Jods sollte es dann ermöglichen, auch kontaminierte Nahrung zu verzehren, sollte nichts anderes mehr zu beschaffen sein.
Die zentrale Lagerung stabiler Jod-Tabletten ist sehr sinnvoll, da eine Einnahme zu Nebenwirkungen führen kann, die die Auswirkungen radioaktiven Jods bei weitem übersteigen. Die Gefährlichkeit des radioaktiven Jods hingegen konnte nie nachgewiesen werden, selbst bei hochbestrahlten Patienten (Radiojodtherapie).
Warum hat die „Regierung“ nicht auch gleich vorsorglich Cyanitkapseln verteilt für den Fall, dass es zu einem GAU kommt? 😉 Dies würde zumindest die Evakuierungsmaßnahmen der verbleibenden lebenden Bevölkerung logistisch erleichtern.
Wenn man schon die Menschheit mit dieser Frage quält: Für vorsorgliche Lagerung von einigen Pillen ist auch in der kleinsten Wohnzelle Platz. Voraussetzung allerdings: Eine manisches Angstbedürfnis.