#95: Nicht kompatibel

Behauptung: Atomkraft und Erneuerbare Energien vertragen sich nicht.

Die EWS behaupten (Originalgrund)

Jüngst haben die Stromkonzerne E.ON und Électricité de France (EdF) der britischen Regierung gedroht: Sie würden nicht in neue Atomkraftwerke investieren, wenn London die Erneuerbaren Energien fördere. Denn teure Atomkraftwerke rechnen sich nur, wenn sie rund um die Uhr ihren Strom absetzen können.

Zur Kombination mit Erneuerbaren Energien eignen sich nur Kraftwerke, die sich schnell und leicht regeln lassen. Denn sie sollen den umweltfreundlichen Strom aus Sonne, Wind und Wasser ja nur ergänzen. Atomkraftwerke aber sind, technisch bedingt, extrem unflexibel.

Atomkraft und Erneuerbare Energien sind daher niemals ein Team, sondern immer Gegenspieler: Wer Atomkraftwerke baut, behindert den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Oder eben umgekehrt, siehe oben.

„Weiterführende Informationen” der EWS

Richtig ist …

Ohne dafür technisch speziell gerüstet worden zu sein können die umweltfreundlichen Kernkraftwerke heute bereits 5-10 Prozent ihrer Nennleistung pro Minute hoch- und runterfahren, schneller als jedes Kohle- und Gaskraftwerk. Somit können sie den Zufallsstrom aus Wind und Sonne ausgleichen und machen damit dessen Einspeisung überhaupt erst möglich.

E.On und EdF wehren sich nicht, wie suggeriert werden soll, gegen einen möglichen Stromkonkurrenten, sondern gegen den Missbrauch und damit verbundenen Verschleiss ihrer teuren Kraftwerke, nur um die Unzulänglichkeiten der volatilen Stromerzeugung aus Wind und Sonne nachzuregeln.

Denn eins ist sicher: Die Kernkraftwerke können auf Wind- und Solarkraftwerke gut verzichten. Nicht aber umgekehrt, siehe oben.

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