Behauptung: Atom-Ruinen verschlingen Forschungsmilliarden.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
Forschungs- und Unterrichtsreaktoren, Versuchs- und Demonstrationskraftwerke, Schnelle Brüter, ›heißen Zellen‹, Pilotwiederaufarbeitungsanlage – viele Milliarden Euro steckte allein der Bund seit den 1950er Jahren in Atomforschung und -technik. Längst stillgelegt, verschlingen die strahlenden Ruinen noch immer dicke Batzen des Forschungsetats.
An die drei Milliarden Euro musste das Bundesforschungsministerium bereits für Rückbau, Dekontamination und Entsorgung berappen, noch einmal so viel wird in den nächsten Jahren fällig – Geld, das uns für Wissenschaft und Forschung fehlt.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/presseerklaerungen/artikel/a…
Greenpeace-Studie „Staatliche Förderungen der Atomindustrie“ - http://emmerich-kopatsch.de/texte/altlasten.pdf
Hintergrundpapier der SPD-Landtagsabgeordneten Petra Emmerich-Kopatsch zur Belastung des Bundesforschungsetats durch atomare Altlasten - http://www.youtube.com/watch?v=YM5LqZLHNOo
Frontal21-Bericht über die Subventionen für Atomenergie - http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/100/1610077.pdf
Angaben der Bundesregierung zu den Ausgaben des Bundes für Atomforschung und Atomtechnik seit 1974
„Quellen” der EWS
Richtig ist …
Die mit Forschungsreaktoren möglichen Neutronenuntersuchungen leisten unersetzliche Beiträge zur Solarforschung, Medizin und der Entwicklung neuer Werkstoffe. Auch bestimmte Radiotracer, wie sie für die medizinische Diagnose benötigt werden, lassen sich nur in Reaktoren herstellen. In ›heißen Zellen‹ werden sie dann für die medizinische Nutzung aufbereitet. Die Kosten für den Rückbau dieser jahrzehntelang genutzten Anlagen sind gemessen an einem Forschungsetat von 10 Mrd. € pro Jahr gering.
Der ›Schnelle Brüter‹ war ein extrem nachhaltiger Reaktor, der in der Lage war, den Kernbrennstoff hundertmal so effizient zu nutzen wie heute. Mit ihm war Deutschland führend in nachhaltiger und umweltfreundlicher Stromproduktion, wovon die gesamte Volkswirtschaft profitiert hätte. Deshalb wurde er vom Staat auch mit damals 2,2 Mrd. € kofinanziert. Die Antiatombewegung hat es geschafft, unmittelbar vor Inbetriebnahme eben diese zu verhindern.
All diese Einrichtungen leisteten oder leisten große Beiträge zur Forschung, Entwicklung, medizinischen Versorgung, Nachhaltigkeit und Wohlstandsentwicklung. Wer diese Forschung als „Bremse” bezeichnet, sollte sich bitte die direkten Subventionen (ohne Forschung!) der „Erneuerbaren Energien”-Industrie von 14 Mrd. € pro Jahr (Stand 2012) vor Augen führen, bei denen der Nutzen ausschließlich in der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation weniger EEG-Gewinnler besteht – Geld, das Krankenhäusern, Sozialhilfeeinrichtungen, Schulen und Bildungs- und Forschungseinrichtungen fehlt. Jahr für Jahr, bindend für Jahrzehnte, und stark ansteigend.