Behauptung: Selbst neue Reaktortypen sind nicht sicher.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
Auch bei dem angeblich so hochmodernen Europäischen Druckwasserreaktor (EPR), an dem der französische Atomkonzern AREVA derzeit in Finnland und Frankreich baut, sind schwere Unfälle bis hin zur Kernschmelze möglich. Große Mengen radioaktiver Stoffe könnten in die Umgebung gelangen. Die Leittechnik, die den Reaktor steuern und im Notfall sicher herunter fahren soll, halten die finnische, die britische und die französische Atomaufsicht gar für so riskant, dass sie dagegen mit einer gemeinsamen Erklärung protestierten.
Noch nicht einmal gegen einen simplen Flugzeugabsturz ist der angeblich supersichere neue Reaktor geschützt. Anstatt dessen Bau zu stoppen, stempelte die französische Regierung die brisante Expertise lieber zur militärischen Verschlusssache.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://www.heise.de/tp/blogs/2/141520
Telepolis-Bericht über konzeptionelle Fehler beim Sicherheitssystem des EPR - http://stuk.fi/stuk/tiedotteet/2009/fi_FI/news_571/_files/823890039789…pdf
Gemeinsame Erklärung der finnischen, britischen und französischen Atomaufsichtsbehörden zu Sicherheitsdefiziten des EPR (engl.) - http://www.ippnw.de/atomenergie/atomenergie-sicherheit/artikel/daf795a…
Hintergrundinformation der Ärzte gegen Atomkrieg (IPPNW) zu den sicherheitstechnischen Defiziten des Europäischen Druckwasser-Reaktors (EPR) - http://www.sortirdunucleaire.org/english/downloads/secretdefense-eng.p…pdf
Informationen des französischen Anti-Atom-Netzwerks „Sortir du Nucléaire“ über den mangelhaften Schutz des EPR gegen Flugzeugabstürze (engl.) - http://www.sortirdunucleaire.org/index.php?menu=sinformer&sousmenu=the…
Hintergrundinformation von „Sortir du Nucléaire“ zum mangelhaften Schutz des EPR gegen Flugzeugabstürze, darunter das als „militärische Verschlusssache“ deklarierte Originaldokument und eine Stellungsnahme von Greenpeace dazu (frz.) - http://www.sortirdunucleaire.org/index.php?menu=sinformer&sousmenu=the…
Dossier des französischen Anti-Atom-Netzwerks „Sortir du Nucléaire“ über den EPR (frz.)
Richtig ist …
Es handelt sich mitnichten um eine Protestnote. Die drei Aufsichtsbehörden haben lediglich ihren Job getan und Verbesserungen vorgeschlagen, die von AREVA sofort umgesetzt wurden. In der gleichen Note werden die gute Zusammenarbeit und die hohen Sicherheitsstandards gelobt.
Allgemeinplätze wie „schwere Unfälle sind möglich” sind bedeutungslos, wenn keine Wahrscheinlichkeiten dafür angegeben werden. Die sind nämlich extrem gering, wie umfangreiche Studien zeigen. Die Wahrscheinlichkeit eines Schadensfalls, der noch lange nicht zu einer Kernschmelze führt, ist beim EPR 1:1.000.000 pro Jahr. Sogar ein komplett geschmolzener Reaktorkern, wie es ihn in der ganzen Geschichte noch nie gegeben hat, kann hier noch kontrolliert gespeichert und gekühlt werden.
Gerade gegen Attacken von außen wie Flugzeugabstürze ist der EPR durch die gesamte Bauweise (meterdicke doppelwandige Stahlbetonsicherung) und die kompakte Anordnung der umliegenden Gebäude extrem gut gesichert, das kann sogar ein Laie erkennen. Nur noch die allergrößten Jumbojets könnten bei einem gezielten Anflug mit hoher Geschwindigkeit rein hypothetisch die Kuppel beschädigen, kaum aber das Innenleben, und schon gar nicht den Reaktorkern. Dass der EPR „nicht einmal gegen einen simplen Flugzeugabsturz” geschützt sei, ist eine freie Erfindung. Oder eine freche Lüge.