Behauptung: Atomkraft kann keinen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung leisten.
Die EWS behaupten (Originalgrund)
Alle 438 Atomkraftwerke der Welt decken mit ihrer Stromproduktion nur etwas mehr als zwei Prozent des gesamten Weltenergiebedarfs. Das ist lächerlich wenig.
Wollte man diesen Anteil auch nur auf zehn Prozent steigern, müsste man, bei gleichbleibendem Energieverbrauch, rund 1.600 zusätzliche Atomkraftwerke bauen. Die Uranvorräte wären dann in gut zehn Jahren aufgebraucht. Anschließend müsste man Alternativen suchen – zum Beispiel die Erneuerbaren Energien.
„Weiterführende Informationen” der EWS
- http://www.bfs.de/de/kerntechnik/papiere/prognosstudie.pdf
Prognos-Studie „Renaissance der Kernenergie?“ im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz - http://www.cigionline.org/sites/default/files/Nuclear%20Energy%20Futur…pdf
Studie des kanadischen Thinktanks CIGI zur Zukunft der Atomkraft - http://www.duh.de/uploads/media/Mythos_Atomkraft_01.pdf
Studie „Mythos Atomkraft“ der Heinrich-Böll-Stiftung
Richtig ist …
Der Weltenergiebedarf besteht hauptsächlich aus Heizung und Verkehr und nur zu einem kleineren Teil aus Strom. Bezogen auf den Weltenergiebedarf stehen die „erneuerbaren” Energien scheinbar besser da. Dies ist jedoch ein Trugschluss, denn der größte Teil stammt aus primitiver Biomasseverfeuerung (Holz und Gestrüpp) in der Dritten Welt, so wie es in Europa vor einigen Jahrhunderten praktiziert wurde, als es in Deutschland fast keine Wälder mehr gab. Dies belegt eindrucksvoll, wie sehr der Wohlstand durch die „Erneuerbaren Energien” begrenzt wird, aber auch, wie schön man mit Zahlen tricksen kann.
An der Stromproduktion jedoch hat die noch junge Kernenergie weltweit schon heute mit 13% fast den gleichen Anteil wie die Jahrhunderte alte Wasserkraft mit 16%. Letztere wird fast ausschließlich durch große Talsperrenkraftwerke bewerkstelligt. Alle anderen „erneuerbaren” Energien machen zusammen höchstens 3% aus – diese sind insbesondere eine Drei-Prozent-Technik. Die Kerntechnik ist hier eher ausbaubar, weil sie erheblich wirtschaftlicher als die „Erneuerbaren Energien” ist.
Das Märchen von den „fast erschöpften Uranvorräten” ist eines der ältesten aus dem Lager der Kernkraftgegner. Tatsache ist: Nur die extrem leicht zugänglichen Uranvorräte sind bald erschöpft – in ca. 100 Jahren, laut IAEA und OECD. Die mit wenig erhöhtem Aufwand problemlos förderbaren Mengen reichen schon Tausende von Jahren, bei Einsatz von Brut- und Schnellspaltreaktoren (Typ „Schneller Brüter”) schon Hunderttausende von Jahren, die im Meerwasser gelösten und schon heute förderbaren Vorräte reichen sogar 100 Millionen Jahre. Zusammen mit den Thoriumvorräten kommt man nochmals auf ein Vielfaches davon, länger als die Erde bewohnbar ist. Die nuklearen Brennstoffvorräte sind praktisch unerschöpflich und somit kein Hinderungsgrund, siehe auch #9, #8 und #1.
Unsere Quellen
- Wikipedia – Primary Energy. Der Weltenergiekonsum und die Produktion werden hier dargestellt.
- Wikipedia: Elektrizität/Tabellen und Grafiken. Man beachte die Grafik ganz oben rechts: Der Hauptteil der „Erneuerbaren“ ist Wasserkraft – der Rest ist deutlich untergeordnet.
- D. Weißbach, G. Ruprecht, A. Huke, K. Czerski, S. Gottlieb, A. Hussein. Energy intensities, EROIs (energy returned on invested), and energy payback times of electricity generating power plants. Elsevier Energy, Volume 52, 1 April 2013, Pages 210–221. Der Energieaufwand für die Bereitstellung von Energie ist bei der Kerntechnik am geringsten, gefolgt von großen Talsperrenkraftwerken. Grob lässt sich daraus folgern, dass damit auch die CO2-Emissionen hier am geringsten sind, verglichen mit Wind und Sonne. Kohle und Gas emittieren beim Verbrennen CO2.