#96: Investitionshindernis

Behauptung: Atomkraft verhindert Innovation und Investition.

Die EWS behaupten (Originalgrund)

Die Erneuerbaren Energien sind eine der dynamischsten und zukunftsträchtigsten Branchen weltweit. Dank des Booms bei den Erneuerbaren Energien in Deutschland haben viele heimische Firmen in Forschung und Entwicklung investiert. In vielen Bereichen zählen sie heute technologisch zur Weltspitze – mit blendenden Aussichten: Windräder, Wasserkraftturbinen, Biogasanlagen und Solarmodule made in Germany sind Exportschlager. Jede dritte neu aufgestellte Windkraftanlage weltweit kam 2008 aus Deutschland.

Die Investitionen in Erneuerbare Energien stiegen 2009 ungeachtet der Wirtschaftskrise um ein Fünftel an: auf 18 Milliarden Euro.

Eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke raubt den Erneuerbaren Energien Investitionssicherheit. Das behindert Forschung und Innovation. Wer auf Atomkraft setzt, gräbt der umweltfreundlichen und exportstarken Boombranche des Jahrhunderts das Wasser ab.

„Weiterführende Informationen” der EWS

Richtig ist …

Photovoltaik und verstärkt auch Windturbinen werden nach Deutschland aus China exportiert – soviel zur Qualität einer in Deutschland entwickelten, „zukunftsträchtigen” Hochtechnologie. Low-Tech lässt sich eben leicht kopieren. Kleinwasserkraft macht nur einen Bruchteil des Stromertrages aus, und der Platz für wirtschaftliche große Talsperrenkraftwerke ist erschöpft. Die hochproblematische Konkurrenz der Stromproduktion aus Biogas zur Landwirtschaft wird inzwischen sogar von Greenpeace kritisiert.

Ein scheinbarer „Boom”, verbunden mit Investitionen hat in Deutschland lediglich durch verstärkte Subventionierung durch das „Erneuerbare-Energien-Gesetz” (EEG) stattgefunden, in Forschung und Entwicklung floss davon kein Cent. Bei Low-Tech, wie Solarzellen und Windgeneratoren es sind, ist dies auch weder nötig noch möglich. Es ist leicht, zur Weltspitze in einer Niedrigtechnologie-Branche zu gehören, die völlig unbedeutend und extrem unwirtschaftlich ist. Produktionssteigerungen, wie sie als Erfolgsmeldungen verkauft werden, gehen exakt konform mit den entsprechenden Steigerungen der Subventionen. Mit ihnen werden sie auch wieder fallen, denn irgendwann platzt jede Subventionsblase. Solarmodule made in Germany gibt es praktisch nicht mehr, den Herstellern von Windrädern droht das gleiche Schicksal, und die neuen Offshore-Windanlagen stellen ein Paradebeispiel für fehlgeschlagene Großprojekte mit stetig wachsendem Subventions-Loch dar. Es werden nur noch „Schuldige” gesucht – im Moment sollen es die Netzbetreiber sein.

Leider behindert die Kernenergie offenbar die Entwicklung der „regenerativen” Energien nicht genug. Andersherum verzögern letztere durch ihre immense Kapitalbindung die Erforschung echter Hochtechnologie – wirtschaftlich hocheffiziente, sehr sichere und im Vergleich umweltfreundliche Brut- und Schnellspaltreaktoren. Die Wirtschaftlichkeit der Kerntechnik beweist sich dadurch, dass trotz ausgeuferter behördlicher Auflagen, trotz fehlender Subventionen und trotz einseitiger Subventionierung anderer Energien durch das EEG in Deutschland 2010 noch mehr steter Strom aus Kernenergie als größtenteils unbrauchbarer Zufallsstrom aus „Erneuerbaren” erzeugt wurde. Nach Fukushima wurden 8 deutsche Kernreaktoren, die nachweislich zu den sichersten der Welt zählen, abgeschaltet – offensichtlich hilft den „Erneuerbaren” trotz Subventionen nur noch das direkte Abschalten der Konkurrenz .

Die preiswerte Kernenergie begünstigt sehr innovative, energieintensivere Branchen in der Hochtechnologie wie etwa den Maschinenbau. Diese könnten mit den teuren „Erneuerbaren” nicht wirtschaftlich existieren. Wer auf „Erneuerbare Energien” setzt, gräbt dieser umweltfreundlichen und einst exportstarken Boombranche des Jahrhunderts das Wasser ab.

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