#49: Castor-Tricks

Behauptung: Atommüll-Behälter sind nur unzureichend getestet.

Die EWS behaupten (Originalgrund)

Castor-Behälter sind sicher, heißt es. Aber nicht jedes Modell wird  realen Tests unterzogen. Oft fallen und brennen nur verkleinerte Modelle. Oder es gibt nur Simulationen.

Manchmal jedoch passen deren Ergebnisse nur schlecht mit der Realität zusammen. So wie im Frühjahr 2008 bei einem neuen Castor-Typ. Da hatte der Hersteller, damit seine praktischen und theoretischen Messergebnisse besser übereinstimmten, »frei gewählte Parameter « eingeführt. Das ging selbst dem Bundesamt für Materialforschung (BAM) zu weit. Es verweigerte zunächst die Zulassung. Deswegen konnte 2009 kein Castor-Transport rollen.

„Weiterführende Informationen” der EWS

Richtig ist …

Die Gesetze der Mechanik sind bekannt und müssen nicht immer wieder aufs Neue getestet werden. Man baut auch nicht Häuser und Brücken im Maßstab 1:1 „zum Testen” auf. Simulationen können hier sehr viel genauer und aufschlussreicher sein. Wo das Optimum zwischen Simulationen, Modelltests und Realtests liegt, entscheiden die Experten.

Diesen Experten als Laie eine bessere Vorgehensweise zu empfehlen mag einfach nur naiv sein. Dreist und peinlich ist es hingegen, mitten aus einem laufenden Zulassungsverfahren den Begriff „freier Parameter”, aus dubioser Quelle aufgeschnappt, zu zitieren. Ohne einen entsprechenden wissenschaftlich-technischen Kontext, der in keiner der Quellen genannt wird, ergibt dieser Begriff überhaupt keinen Sinn.

Die Behälterzulassung erfolgte schließlich im September 2009.

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10 Antworten zu #49: Castor-Tricks

  1. Kritikalität sagt:

    Ups, jetzt gehen alle Videos wieder. Das muss wohl ein Fehler bei Youtube gewesen sein.

    • Tritium sagt:

      🙂

      Sind gut, nicht wahr?

      • Kritikalität sagt:

        Aber ein Öko wird fragen: Was ist mit Meteoren?

        • Tritium sagt:

          Meinst die Sorte, die in den Drei-Schluchten-Öko-Stausee einschlägt?
          Das wird mehr Menschenleben fodern als Hiroshima, Nagasaki und Tschernobyl zusammen.
          Und der ist leichter zu treffen, weil grösser.
          Na, und in der BASF Ludwigshafen genügt ein Streichholz an der falschen Stelle und die Metropolregion Rhein/Neckar ist Geschichte. Die BASF ist übrigens auch nicht versichert bzw nur für maximal 2 Milliarden für die Folgen von Terrorangriffen.

  2. Tritium sagt:

    Nein, ich hab‘ die in D gerade angeschaut
    Ist denn KEINER verfügbar?

  3. Tritium sagt:

    Einige Tests auf You Tube:

    Falltest: http://www.youtube.com/watch?v=YW-LUf815I8
    Feuertest: http://www.youtube.com/watch?v=erAbqJn-lFI
    Explosionstest: http://www.youtube.com/watch?v=fiHdJ8AILoQ
    Flugzeugabsturz: http://www.youtube.com/watch?v=fBgVrz9_oPc
    Lokomotive: http://www.youtube.com/watch?v=N_JhruRobRI
    Zug mit 160 km/h: http://www.youtube.com/watch?v=v3iRu71PGDA

    Die Castoren hielten in JEDEM Test, sie sind unzerstörbar.

    • Kritikalität sagt:

      „Dieses Video ist derzeit nicht verfügbar.” Vielleicht nur aus Deutschland, dem Land der Restriktionen?

      • Johnny Doepp sagt:

        Doch, sind verfügbar. Vielleicht war der Youtube-Server kurzzeitig mal runtergefahren 😉 Aber die Antwort mit den Links ist schon perfekt. Es wird ja immer so getan, als ob CASTORen irgendwie Plastik-Eimer aus der Toys’R’us Spielzeugabteilung wären, und nicht hochspezialisierte, getestete und qualitätsgeprüfte Anlagen. Haben diese Leute eigentlich eine Ahnung, wieviel Aufwand und Know-How darin steckt?

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